Wie erkenne ich Wehen? – Hier erfährst du alles darüber!

 In Geburt & Wehen

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Die große Frage am Ende jeder Schwangerschaft, zumindest wenn es sich um die erste Schwangerschaft einer Frau handelt, lautet: „Wie erkenne ich Wehen“, denn eins ist klar, ist der Zeitpunkt gekommen, dauert es nicht mehr lange bis dein kleines Baby das Licht der Welt erblickt. Sobald es losgeht wird ein Prozess in deinem Körper in Gang gesetzt, der dazu dient, deinem Baby den Weg in das neue Leben zu ebnen. Es sei gesagt, dass jede Frau die Geburtswehen unterschiedlich empfindet, was daher eine festgeschriebene Voraussage schwierig gestaltet. Bereits einen Monat vor dem errechneten Geburtstermin und bereitet sich dein Körper intensiv auf die bevorstehende Geburt vor. Einige Frauen merken diese Veränderungen und werden misstrauisch, da der Geburtstermin noch in weiter Ferne liegt. Deshalb ist es unabdinglich sich bereits frühzeitig mit der Thematik Wehen und gezielt mit der Fragestellung: „Wie erkenne ich Wehen“ auseinanderzusetzen.

Wehen erkennen – Einfach erklärt im Video

Was löst Wehen aus?

Was genau Wehen auslöst ist bis heute nicht bekannt. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, wie wichtig doch diese Erkenntnis für alle Schwangere sein könnte. Was wir mit Sicherheit wissen ist, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einer Ausschüttung von Hormonen kommt, die für die Wehentätigkeit verantwortlich ist. Interessant ist, dass nicht dein Körper diese Hormone ausschüttet, sondern dein kleiner Fötus in deiner Gebärmutter. Diese Hormone sind zur Entwicklung der kleinen Lunge verantwortlich und siganlisieren deinem Körper wiederum die Bereitschaft deines Babys zur Geburt. Lange Rede kurzer Sinn; Wehen werden ausgelöst, wenn dein Baby bereit für die Geburt ist.

Nun gibt es ein Zeitfenster, welches von der Medizin als optimaler Geburtszeitpunkt deklariert wurde. Zwischen der 37.SSW und 42.SSW ist die Geburt optimal für das Baby. Jedoch ist die Entwicklung deines Fötus und der Einklang zu deinem Körper eine sehr komplexe und hoch sensible Angelegenheit, die mit vielen Faktoren zusammenhängt. Das Baby entscheidet also selbst, wann es bereit ist für die Geburt und wird dies früher oder später signalisieren. Deine Wehen sind somit ein Signal deines Babys an deinen Körper, welches sich in der Intensität und Dauer nach oben schraubt, bis es dann zur Geburt kommt.

Erste Anzeichen für auftauchende Wehen

Sicherlich bereitet sich dein Körper während der gesamten Schwangerschaft auf die Geburt deines Babys vor. In den letzten Wochen deiner Schwangerschaft werden dann die letzten und wichtigsten Vorbereitungen deines Körpers für die Geburt getroffen.

Deine Mutterbänder werden lockerer

Dein Hormonhaushalt verändert sich dahingehend, das Hormone ausgeschüttet werden, die deine Mutterbänder auflockern. Das Auflockern der Mutterbänder gibt deinem Baby den erforderlichen Raum für den Austritt bei der Geburt. Lockern sich die Mutterbänder, kannst du dies vielleicht sogar wahrnehmen, denn plötzlich fühlst du ein Ungleichgewicht und eine leichte Instabilität in deiner Haltung.

Dein Muttermund (Cerverix) wird weicher

Wieder sind es Hormone, die dafür verantwortlich sind, den Muttermund weich zu machen. Eine Aufgabe der Wehen ist es, den Muttermund bei der Geburt langsam zu öffnen. Einige Wochen vor der Geburt jedoch, beginnt der Muttermund damit, weicher zu werden. Dies wird durch die Ausschüttung gewisser Hormone bewirkt. Die Veränderung deines Muttermunds, wird von deinem Gynäkologen frühzeitig erkannt, was ihm das Signal für eine baldige Geburt gibt. Der Muttermund wird jedoch nicht bei allen Frauen schon vor der Geburt weich. Das ist von Schwangerschaft zu Schwangerschaft unterschiedlich. Bei manchen Schwangeren beginnt das Weichwerden des Muttermundes erst mit Beginn der einsetzenden Wehen. Bei anderen öffnet sich der weiche Muttermund sogar schon um 3 bis 4 Zentimeter bei gelegentlichen Vorwehen, noch lange vor der Geburt. Dies ist immer unterschiedlich und personenabhängig.

Dein Schleimpfropfen löst sich

Mit der Öffnung des Muttermundes kann es nun auch zum Ablösen des sogenannten Schleimpfropfen kommen. Dieser befindet sich in der Öffnung des Muttermundes und dient deiner Gebärmutter als Schutz. Das Loslösen des Schleimpfropfens geht mit einem vaginalen Austritt einher, der vielen werdenden Müttern, die kurz vor der Geburt ihres Babys stehen, sorgen bereitet. Löst sich der Schleimpfropfen, kommt es regelmäßig zu Blutungen. Dies geschieht bei einigen Schwangeren sogar bereits vor dem Eintreten der Wehen. Andere wiederum, bemerken dies nicht einmal.

Vorwehen!

Vorwehen tauchen nur unregelmäßig auf und sind nicht so schmerzhaft, wie die bevorstehenden Geburtswehen. Sie machen sich durch das hart werden deines Bauches und einen leichten, stechenden Schmerz bemerkbar. Vergleichen kann man dies mit Menstruationsschmerzen. Dein Körper bereitet sich auf die Geburt vor. Die Vorwehen können unabhängig von der Senkung deines kleinen Babys in dein Becken vonstatten gehen.

Dein Baby senkt sich in dein Becken

Dein Baby hat sich mit seinem Köpfchen in dein Becken gedreht, was nun einen neuen Druck im Unterleib mit sich bringt. Dies bringt folgende Symptome mit sich:

  • Unangenehmer Druck im Beckenbereich
  • Mehr Appetit
  • Tiefere Atmung
  • Flüssiger Stuhlgang
  • Stärker Harndrang

Durch das Absenken deines Babys in dein Becken kann es, bevor die Geburtswehen einsetzen, vorerst zu Senkwehen kommen. Diese werden auch Kontraktionswehen genannt. Deshalb kommt es oft vor, dass einsetzende Wehen falsch gedeutet werden. Senkwehen kommen in unregelmäßigen Abständen vor und verschwinden nach einer gewissen Zeit wieder. Senkwehen können jedoch auch direkt in richtige Geburtswehen übergehen, die dann der Startschuss für die Geburt sind. Unterleibsschmerzen und Rückenschmerzen gehen mit den Senkwehen einher, was die werdende Mama oft zur Annahme bewegt, dass es jetzt losgeht. Doch durch die Unregelmäßigkeit sind diese Senkwehen leicht zu durchschauen. Es kann nämlich sein, dass die auftretenden Wehen nach einer gewissen Zeit wieder verschwinden. Du solltest versuchen dich mit einem warmen Bad zu entspannen und mit einer sehr sanften Massage versuchen die Schmerzen zu linderen. Hat diese Entspannungskur die Wehen nicht weniger werden lassen, kann es sich um richtige Wehen handeln.

Wie erkenne ich Wehen (Zusammenfassung und Übersicht)

Vorwehen: Erkennbar durch das hart werden des Bauches. Sie können auch ohne oder nur mit geringen Schmerzen einsetzen. Dein Körper bereitet sich 1 bis 2 Monate vor dem Entbindungstermin auf die Geburt vor.

Senkwehen (Kontraktionswehen): Erkennbar durch unregelmäßiges Auftreten und leichte bis mittelstarke Schmerzen im Unterleib und Rücken. Entstehung eines neuen Druckgefühls in deinem Unterleib. Dein Baby senkt sich in dein Becken und bereitet sich auf die Geburt vor. Senkwehen können direkt in richtige Geburtswehen übergehen oder auch wieder verschwinden.

Geburtswehen

Geburtswehen setzen ein und so kannst du sie von den Vorwehen und den Senkwehen unterscheiden:

  • Geburtswehen treten in regelmäßigen und zeitnahen Abständen ein.
  • Ein stechender Schmerz im Unterleib, ein krampfartiges Gefühl, das sogar einen Schmerz im Rücken auslöst. (Sehr ähnlich zu den Senkwehen) Zumeist sind diese Schmerzen etwas schwächer und werden bei jedem Auftreten stärker. Die Abstände werden immer kürzer. Treten die Abstände regelmäßig alle 5 bis 7 Minuten ein, wird es Zeit zur Entbindungsstation zu fahren.
  • Es kann sein, dass dein Vaginalbereich blutig ist, da sich dein Schleimpfropfen gelöst hat. Dieser kann sich jedoch auch schon vorher gelöst haben
  • Wenn deine Fruchtblase geplatzt ist, solltest du dich sofort ins Krankenhaus begeben. Das klare Fruchtwasser läuft in großen Mengen aus deinem Vaginalbereich. Dies passiert bei circa 13 % aller Frauen in Deutschland.
  • Auch wenn deine Fruchtblase anreist, musst du sofort in Krankenhaus. Das klare Fruchtwasser läuft nur tröpfchenartig aus deinem Vaginalbereich.
  • Wenn dein Muttermund sehr weich ist und bereits sehr weit mit der Öffnung begonnen hat. Dies ist jedoch für einen Laien nur schwer feststellbar. Ist das jedoch der Fall handelt es sich bei deinen Wehen um Geburtswehen.

Du wirst deine Wehen sicherlich rechtzeitig erkennen. Einen Rat, den dir deine Hebamme mit auf den Weg geben wird, lautet, dass es angenehmer ist, nicht zu früh ins Krankenhaus zu fahren. Du solltest zu Hause die Zeit nutzen, um herauszufinden, ob du wirklich Geburtswehen hast. Beobachte die Zeit, in der deine Wehen auftreten, und versuche dich zu Hause zu entspannen. Als werdende Mama kannst du dich auf deine Intuition verlassen und solltest du einmal umsonst zur Entbindungsstation gefahren sein ist das auch nicht so schlimm.

Wann solltest du sofort ins Krankenhaus

1. Wenn deine Fruchtblase geplatzt ist, empfehlen viele Ärzte sofort ins Kranenhaus zu fahren, um eine bakterielle Entzündung zu vermeiden. Eine Entbindung innerhalb der nächsten 24 Stunden wird empfohlen.

2. Wenn du sehr starke Blutungen im Vaginalbereich hast.

3. Wenn die auftauchenden Wehen Fieber, Kopfschmerzen und Sehstörungen verursachen.

4. Wenn du während deiner Wehen ohnmächtig wirst.

5. Wenn die Wehen starkes Erbrechen bewirken.

6. Wenn sich dein Baby eine Zeit lang nicht so bewegt, wie du es gewohnt bist.

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