Zahnpflege bei Babys und Kleinkindern
Sobald sich die ersten Milchzähne im Babymund zeigen, stellt sich die Frage nach der richtigen Zahnpflege und Mundhygiene. Natürlich sind die Milchzähne nur temporäre Platzhalter und werden schon wenige Jahre später durch die bleibenden Zähne ersetzt. Trotzdem sollte die Reinigung dieser vorübergehenden Zähne auf keinen Fall vernachlässigt werden. Zwar mag der Gedanke nahe liegen, dass es erst bei den bleibenden Zähnen wirklich darum geht dauerhafte Schäden zu vermeiden, falsch ist er aber trotzdem. Erstens werden schon in ganz jungen Jahren wichtige Gewohnheiten ausgebildet, die oft Auswirkungen auf das ganze spätere Leben haben können. Wenn ein Kind schon von klein auf daran gewöhnt ist, dass die Zahnpflege eine Konstante im Tagesablauf ist, stehen die Chancen gut, auch später gesunde Zähne zu haben.
Zweitens können geschädigte und kranke Milchzähne auch handfeste Probleme für die späteren Lebensjahre mit sich bringen. Eine ausgewogene Ernährung und die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen kann so schon früh behindert und auch die Sprachentwicklung kann gestört werden. Und selbst die bleibenden Zähne können bei Frühschäden schon geschwächt oder krumm wachsen.
Wann und wie sollte man also mit der Zahnpflege beginnen?
Hier gilt die einfache Faustregel, dass sobald sich die ersten Zähne zeigen, diese auch geputzt werden sollten. Genauso wie bei Erwachsenen sollte das am besten nach allen Mahlzeiten und zwingend auch vor dem Schlafengehen erledigt werden. Natürlich kann dabei nicht einfach eine handelsübliche Zahnbürste oder gar eine elektrische Zahnbürste genutzt werden. Stattdessen sollte man zu Beginn einen feuchten Waschlappen oder auch eine spezielle Fingerbürste verwenden. Damit wischt man dann ganz vorsichtig die Zahnoberflächen und auch das vordere Drittel der Zunge sauber. Man kann auch direkt Babyzahnbürsten verwenden, dabei ist es aber wichtig, dass diese wirklich sehr weiche Borsten haben. Genauso wie die Modelle für Erwachsene sollten die Bürsten spätestens nach 3 bis 4 Monaten ersetzt werden.
Übrigens: Es spricht auch nichts dagegen, schon von Beginn an etwas Zahncreme dabei zu verwenden. Zu Beginn sollte das nicht mehr als die Größe eines Reiskorns sein, ab dem dritten Lebensjahr kann es dann auch etwas mehr sein und in Richtung Erbsengröße gehen.
Man muss sich dabei übrigens nicht sorgen, wenn der Nachwuchs die Zahnpasta runterschluckt, denn in den geringen Mengen ist das absolut unbedenklich. Laut amerikanischen Forschungsergebnissen spricht übrigens auch nichts dagegen, schon von Beginn an auf fluoridhaltige Zahncreme zu setzen. Die Vorteile für die Zahngesundheit werden hier offenbar durch keine echten Nachteile oder Risiken aufgewogen.
Wie und wann bringt man ihnen das Putzen bei?
Babys und Kleinkinder sind von Natur aus neugierig und wollen eigentlich alles irgendwann auch selbst ausprobieren. Die Zahnpflege stellt da meist keine Ausnahme dar. Irgendwann wird der Nachwuchs sich also selbst an der Aufgabe versuchen wollen und das soll er dann auch ruhig tun. Wie immer im Leben, gilt auch hier: Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Das gilt allerdings nur mit Einschränkung, denn die ersten selbst durchgeführten Zahnpflegemaßnahmen werden kaum den Anforderungen entsprechen. Hier sollten die Eltern also immer dabei sein, gut aufpassen und dann nötige Nacharbeiten auch gründlich vornehmen. Zu Motivationszwecken bieten sich natürlich lustige Babyzahnbürsten mit dem Lieblingsspielzeug an. Außerdem darf hier auch die Vorbildrolle der Eltern auf keinen Fall unterschätzt werden. Wer eine optimale Mundhygiene konsequent vorlebt, der stellt auch die Weichen für die Zahngesundheit des Nachwuchses richtig.
Was wenn das Zähneputzen trotzdem immer ein kleines Drama ist?
Das klingt in der Theorie sicher alles toll, aber natürlich sieht die Realität oft anders aus. Viele Babys und Kinder mögen das Zähneputzen nicht, manche hassen es sogar, einige haben dabei offenbar Schmerzen oder fühlen sich unwohl. Da eine mangelnde Zahnpflege natürlich keine Alternative sein sollte, darf man hier nichts unversucht lassen. Das Zahnfleisch von Babys ist sehr sensibel und dementsprechend vorsichtig sollte man also auch vorgehen. Wenn eine Bürste also immer wieder für Schrecken sorgt, tut es gerade zu Beginn auch ein Waschlappen. Selbst einige Erwachsene lassen sich beim Zahnarztbesuch liebend gern von irgendwas ablenken und das funktioniert bei Babys natürlich noch viel besser. So kann man etwa ein kleines Lied beim Zähneputzen singen oder auch mit buntem Spielzeug die Aufmerksamkeit vom Putzvorgang ablenken. Außerdem sollte auch das Spielerische nie ganz in den Hintergrund treten. Wenn der oder die Kleine also mit der Bürste oder dem Waschlappen hantieren will, sollten sie das auch gerne tun dürfen. Mit etwas Glück kennen sie die Prozedur schon, nehmen das Equipment von alleine in den Mund und üben den Putzvorgang ganz ohne Zwang.
In der Regel brauchen Kinder bis zum 7. oder 8. Lebensjahr Unterstützung bei der Zahnpflege. Erst danach sind sie in der Lage, eine wirklich gute Zahnreinigung selbst durchzuführen. Genauso wie die häusliche Mundhygiene, sollte übrigens auch der regelmäßige Zahnarztbesuch zur Routine werden und das schon von klein auf.