Aufräumen mit Kindern erfolgreich meistern
Eben herrscht im Kinderzimmer noch Ordnung und im nächsten Moment ist wieder alles durcheinander. Am Abend muss jemand das Chaos beseitigen, dieser Part bleibt an den Eltern hängen. Doch soweit muss es nicht kommen, wenn Sie einige Tricks anwenden. Wie Sie neben dem Haushalt das Aufräumen mit Kindern bewältigen, erfahren Sie durch einfache Ordnungstipps. Denn nicht Sie halten für Ihr Kind das Zimmer in Ordnung, ab einem bestimmten Alter räumen Kinder ihr Zimmer mit auf.
Im Alter von zwei bis drei Jahren dürfen die Kleinen ruhig beginnen, sich am Aufräumen zu beteiligen. Natürlich funktioniert das nur, wenn Sie Ihrem Kind zeigen, was das Aufräumen überhaupt bedeutet. Allein die Aufforderung im Zimmer für Ordnung zu sorgen, versteht der Nachwuchs noch nicht.
Welche Tricks helfen beim Aufräumen mit Kindern?
Es ist falsch, von einem Kind zu verlangen, dass es sofort alles aufräumt. Die Kleinen wissen ja gar nicht, wo sie zuerst beginnen sollen, um das Kinderzimmer in Ordnung zu bringen. Kleine Schritte helfen dabei, ein System aufzubauen, das Kinder verstehen. Dazu gehört zum Beispiel, Ihre Kinder aufzufordern, abends die Bausteine wieder in die Kiste zu legen.
Eine konkrete Anweisung verstehen Kinder eher, als eine Verallgemeinerung. Was für die Bausteine gilt, trifft genauso auf die Garderobe zu. Kleidung zusammenzulegen ist nicht schwer und muss nicht perfekt sein. Doch bevor Sie Ihren Kindern das Aufräumen erklären, ist es nützlich, einfachen Stauraum zu schaffen, damit Sie anfangs noch gemeinsam dauerhaft Ordnung halten.
Mit Musik und guter Laune Ordnung im Kinderzimmer schaffen
Gelingt Ihnen die Arbeit im Haushalt mit Musik leichter, dann können Sie diese Angewohnheit auf die Kinder übertragen. Aufräumen macht Spaß, wenn Sie für die richtige Atmosphäre sorgen.
Nehmen Sie sich für eine größere Aktion etwas Zeit, damit Sie nicht gestresst sind, wenn Sie das gemeinsame Aufräumen starten. Bereiten Sie die Lieblingsmusik Ihrer Kinder vor und freuen Sie sich auf einen angenehmen Nachmittag. Bereits im Kindergarten lernen die Kleinen das Singen von Aufräumliedern. Planen Sie nach Möglichkeit einen festen Zeitraum zum großen Aufräumtag ein. Gewöhnen Sie Ihre Kinder daran, abends nach dem Spielen alles wieder wegzuräumen.
Aufräumcontest
Manchmal hilft es auch, einen Wettbewerb zu veranstalten, indem Sie mit einer Arbeit im Haushalt gegen Ihr Kind mit dem Aufräumen in seinem Zimmer antreten. Durch das spielerische Miteinander und die Musik fördern Sie den aktiven Sprachgebrauch und geben Ihrem Kind durch dieses Ritual eine Orientierung. Gehen Sie das Thema Aufräumen spielerisch und ohne Druck an, seien Sie den Kindern ein Vorbild und erledigen Sie Ihren Haushalt, dann ist Ordnung zu halten für Kinder selbstverständlich, weil ihre Eltern sich auch so verhalten. Stellen Sie Ihrem Kind die passenden Behälter wie mobile Boxen, Körbe oder Kisten bereit, damit es nach dem Spielen alles selbständig in die Behälter legt.
Kisten beschriften für mehr Überblick
Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder leicht an ihr Spielzeug gelangen und selbst überblicken, welcher Gegenstand sich wo befindet. Durchsichtige Kisten haben den Vorteil, dass der Inhalt von außen sichtbar ist. Ansonsten ist es sinnvoll, die Kisten aus Holz oder Kunststoff zu beschriften, damit die Jungen und Mädchen wissen, welches Spielzeug in die entsprechende Kiste gehört.
Für die Jüngeren eignen sich idealerweise Piktogramme, um zu erkennen, wo das Spielzeug oder die Garderobe einsortiert wird. Im Handel gibt es bereits fertige Aufkleber für Ordnungsboxen oder Spielzeugkisten. Es gibt verschiedene Klebesorten, deren Benutzung sich nach dem jeweiligen Untergrund richtet. Wollen Sie keine fertigen Sticker verwenden, dann kaufen Sie sich Blankoaufkleber und zeichnen die Symbole selbst auf. Verwenden Sie Material, das abziehbar ist, um nach dem Umräumen Änderungen vorzunehmen.
Mit Bildern arbeiten
Wenn Sie die Etiketten auf Schubladen kleben, dann weiß Ihr Kind genau, welches Kleidungsstück sich darin befindet. Egal, ob Sie einen Ordnungsaufkleber für Hosen, Jacken, Unterwäsche oder Badesachen suchen, es gibt fast alle Varianten zu kaufen. Rund oder eckig, aus Kunststoff oder Holz, farbig oder uni – kennzeichnen Sie Aufbewahrungsboxen passend zur Innenausstattung.
Ordnungstipps: farblich sortieren
Nicht jeder mag Aufkleber, schon gar nicht, um damit Möbel zu bekleben. Ein anderes Ordnungssystem ist deshalb das Sortieren nach Farben, das sich besonders für kleine Kinder eignet. Die Kleinen entscheiden intuitiv, weil sie ja noch nicht lesen können. Das Sortieren von Malstiften nach Farben in einen an der Wand hängenden Organizer ist sehr übersichtlich. Diese Ordnung mögen Kinder, wenn sie beabsichtigen, ein Bild zu malen. Neben Malstiften lassen sich auch Autos oder Bälle farblich sortieren.
Farbige Behälter haben den Vorteil: Spiele kommen in die rote Box, Autos in die grüne Kiste und so weiter. Alternativ gibt es Regale mit farbigen Fächern, auch hier bietet sich die Sortierung nach Farben an. Auf die Weise lernen die Kleinen durch das spielerische Sortieren die Farben kennen. Die Aufbewahrungsbehälter sollten robust sein, nicht so schnell zerbrechen und sie müssen abwaschbar sein.
Motivation durch Zuspruch
Vergessen Sie nicht, Ihr Kind zu loben, wenn es etwas erfolgreich einsortiert hat. Denn damit motivieren Sie und schaffen eine gute Grundlage für den nächsten Tag. Stellen Sie fest, dass Ihr Kind zwar gerne spielt, aber ansonsten alles stehen und liegen lässt, dann können Sie als Ansporn eine kleine Belohnung in Aussicht stellen. Das bedeutet, dass es sich dabei um eine einmalige Abmachung handelt, die nicht zur Gewohnheit wird.
Aufräumen mit Struktur
So wie sich Ihr Wohnraum aus einzelnen Zonen zusammensetzt, ist es hilfreich, bei Kinderzimmern das gleiche Prinzip anzuwenden und es in unterschiedliche Bereiche einzuteilen. Schaffen Sie deshalb einen Platz zum Ruhen, ein Reich zum Spielen und eine Zone zum Lernen. Grenzen Sie die Einteilung optisch voneinander ab, indem Sie die Wände farbig streichen, Regale einsetzen oder eine Sitzecke einrichten. Kleidung, Gegenstände und Materialien, die täglich benutzt werden, ordnen Sie griffbereit in der vorderen Reihe ein. Verwendet Ihr Kind etwas beispielsweise nur saisonal, dann rückt dieser Gegenstand in die zweite Reihe.
Weniger ist mehr
Sind die Regale und Schränke regelrecht mit Spielzeug überladen, dann nimmt sich Ihr Kind erst einen Gegenstand und widmet sich in der nächsten Minute einem anderen Spielzeug zu. Es ist abgelenkt von der großen Auswahl und spielt nicht, sondern holt alles hervor, was interessant sein könnte. In diesen Fällen helfen Sie Ihrem Nachwuchs, wenn Sie Spielzeug, das gerade nicht aktuell ist, für eine bestimmte Zeit aus dem Zimmer entfernen und im Keller aufbewahren. Nach einer gewissen Zeit holen Sie alles wieder aus dem Keller und tauschen es durch eine andere Sache aus. Dadurch gewinnen die Kleinen mehr Interesse an den Dingen und wissen sie richtig wertzuschätzen.
Aufräumen ist Teil des Alltags, deshalb müssen Kinder erst das Aufräumen lernen, damit der Alltag funktioniert und sie selbständig werden. Spielerisches Heranführen bereitet Kinder darauf vor, die Verantwortung für den Zustand ihres Zimmers zu übernehmen. Haben sie es verstanden, erkennen sie den Nutzen, weil beispielsweise morgens die saubere Kleidung griffbereit ist.
Kinderzimmer spielerisch ausmisten
Kinder wachsen schnell aus ihrer Kleidung heraus, da sammelt sich Garderobe an, die längst nicht mehr passt. Deshalb ist einer der Ordnungstipps: Es empfiehlt sich, rechtzeitig zu sortieren, welche Bekleidung aufgehoben werden soll oder entsorgt werden kann. Sonst verlieren Sie schnell den Überblick und das Aufräumen mit Kindern wird schwierig.
Aussortieren leicht gemacht
Auch das Spielzeug bedarf einer Überprüfung – was ist noch altersgerecht, was ist defekt oder uninteressant. Hier sollten Sie nicht einfach allein entscheiden, welche Spielsachen entsorgt oder verschenkt werden können, sondern Ihr Kind fragen, wovon es sich trennen kann. Es hängt vielleicht an einem Gegenstand, der für Sie bedeutungslos ist und in den Müll kann. Ein System hilft weiter, indem Sie die Spielsachen auf verschiedene Kisten verteilen.
Unterscheiden Sie in „das kann weg“, „bin noch nicht sicher“ oder „noch aufheben“. Gut erhaltene Sachen lassen sich tauschen, verkaufen oder spenden. Denken Sie daran, dass sich Kinder in ihrem Zimmer wohler fühlen, wenn sie den Überblick behalten und das funktioniert nur, wenn die Kleinen nur so viel Spielzeug bekommen, dass sie dadurch nicht überfordert werden.