BEDENKLICHER TREND: SPIELEN KINDER IM KINDERGARTEN ZU WENIG?
Spielen Kinder zu wenig im Kindergarten? Müssen Kinder eigentlich überwiegend spielen oder sollten sie bereits im Kindergartenalter lernen, lernen und noch mal lernen. Der aktuelle Trend ist eindeutig. Immer früher werden Kinder damit konfrontiert lernen zu müssen. Das Spielen an sich kommt sogar im Kindergarten immer kürzer. Im Gegensatz dazu hat eine Studie der der renommierten Oxford-Universität herausgestellt, dass in weniger als 25 Jahren fast die Hälfte aller Jobs verschwunden sein werden, und dass der größte Teil der Arbeit von Robotern gemacht wird. Es wird ein Zukunftsbild gezeichnet, welches es in sich trägt, denn jeder wird nur noch die Arbeit verrichten, die ihm Spaß macht.
Nun stellt sich für dieses Szenario natürlich die Frage, wie Kinder den lernen sollen Spaß an der Arbeit zu entwickeln, wenn der Spaß und die Selbstentwicklung über das Spielen sogar im Kindergarten verhindert oder zumindest stark eingeschränkt wird. In den Quellen findet ihr eine interessante wissenschaftliche Zusammenfassung, wie wichtig das Spielen für Kinder ist. Der Beruf des Kindes ist das Spielen und es wirkt sich stärker auf die Psyche aus, als man glaubt.
Kritiker des bestehenden Bildungssytems
Nun gibt es Kritiker, die der Meinung sind, dass unser Kinder, Schul- und Bildungssystem unmotivierte, perspektivlose Personen hervorbringt und diesen Missstand den veralteten Methoden zuschreiben. Kinderpsychiater Michael Winterhoff beispielsweise warnt zwar vor der Mentalität, Kinder das machen zu lassen was sie wollen, mahnt jedoch gleichermaßen hinsichtlich der überstimulierten Bemühungen, den Lernunterricht bereits in Kindergärten so früh wie möglich zu etablieren. Mehr Spielen, jedoch dem Kind trotzdem einen konstanten Rahmen bieten, so sein Hinweis an die Institutionen.
Gerald Hüther, ein weiterer Befürworter für alternative Ansätze warnt auch vor dem Denkansatz: „Das lernen die Kinder schon von alleine“. Lust am Erforschen und Entdecken muss unterstütz und begleitet werden. Spielen sollte absolut im Mittelpunkt stehen, jedoch mit abgesteckten Grenzen und verhandelten Regeln für die Kinder. Das jetzige System produziert mehr als 50% an Schulabsolventen, die nicht in der Lage sind selbständig und lebenstüchtig zu handeln. Der Misstand hierfür findet seinen Anfang im Kindergarten. Herr Winterhoff und Herr Hüther sehen eine Änderung des Bildungssystems, als unumgänglich und versuchen die dahinterliegende Ideologie in ihren Vorträgen und Büchern transparent zu machen.
Nun ja, es ist nicht einfach in einer konsum- und leistungsorientierten Gesellschaft ein freischaffendes und selbstständiges Individuum heranzuziehen. Über die Änderung eines angepassten Wirtschaftssystems wird überhaupt nicht gesprochen. Das System ist wie es ist und der Mensch muss sich eben anpassen, so die Devise. Dass, das System von Menschen gemacht wurde und kein Naturgesetz ist, wird in keiner Diskussion erwähnt. Ändert doch endlich das System, so dass es dem Menschen dient und nicht andersherum. Wie seht ihr das, denn sonst sind Kinder die ersten, die wir verbiegen müssen, um sie in eine Struktur zu pressen, für die sie eigentlich nicht gemacht sind.