7 Punkte zum Umgang mit dem Besuch nach der Geburt

 In Geburt & Wehen

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Hast du dir schon einmal darüber Gedanken gemacht, wie du das mit dem Besuch unmittelbar nach der Geburt handhaben wirst? Die meisten Schwangeren machen sich darüber gar keine Gedanken. Viel mehr denkt man über die schmerzhaften Wehen während der Geburt nach und ob beim Geburtsvorgang keine Komplikationen auftreten werden. Auch die Angst vor dem Kaiserschnitt ist bereits während der Schwangerschaft ein großes, emotionales Problem, für viele Frauen.

Was ist jedoch nach der Geburt? Wenn der ganze Schmerz und die Anstrengung vorbei sind, du am liebsten jede Sekunde mit deinem Baby genießen möchtest und dich von allen Strapazen der Schwangerschaft ausruhen musst, wollen Freunde, Familie und Bekannte, den Neuankömmling begutachten und willkommen heißen. Das ist für viele Frauen ein Problem und unangenehm. Nicht für jede wohlgemerkt, jedoch ist es besser sich darauf mental vorzubereiten, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Aus diesem Grund bieten wir hier eine Hilfestellung mit 7 Punkten, über die du dir bereits vor der Geburt deines Babys Gedanken machen kannst.

7 Punkte für den Besuch nach der Geburt

1. Du stehst im Mittelpunkt

Das Wichtigste, was du dir klar machen solltest ist, dass du verantwortlich für die Gesamtsituation bist. Du bist diejenige, die ihr Baby zur Welt gebracht hat, du bist es, die sich nun erholen muss und du bist es, die genau aus diesem Grund der „Boss“ ist. Lass dich nicht beirren und lasse dir nichts einreden. Für nach der Geburt gibt es keine Gesetze und wer sich angegriffen fühlt, leidet leider an Empathielosigkeit!

2. Äußere deine Entscheidung

Es ist wichtig seine Entscheidung kundzutun. Wenn du dich dazu entschieden hast, keinen Besuch zu empfangen, dann solltest du dies auch allen so mitteilen, ohne Angst davor zu haben, was andere denken könnten. Wer sich vor den Kopf gestoßen fühlt, sollte lernen, selber damit klar zu kommen. Im Übrigen, ist das der beste Job für deinen Partner, der das sicherlich jedem sehr gut mitteilen kann. Kommt jemand unangekündigt, sollte man sich nicht davor scheuen, diesen bitten wieder zu gehen. Hat man die Entscheidung bereits in der Schwangerschaft getroffen, keinen Besuch nach der Geburt empfangen zu wollen, sollte man dies allen Beteiligten so früh wie möglich mitteilen. Hat man generell keine Probleme mit dem Besuch nach der Geburt, kann auch diese Entscheidung bereits zuvor mitgeteilt werden, dass jeder weiß, was Sache ist.

3. Keine Besucher im Krankenhaus

Du solltest dir klar machen, dass es nicht verpflichtend ist, Besuche im Krankenhaus zu empfangen. Auch wenn das jeder so macht, heißt das noch lange nicht, dass auch du das so machen musst. Das Baby benötigt Ruhe und muss sich akklimatisieren. Es sucht den ständigen Kontakt zur Mama und der Brust zum Stillen und möchte garantiert nicht herumgereicht werden. Auch wenn Familienmittglieder das anders sehen, gibt es hier auf keinen Fall ein Muss! Das solltest du dir bereits während der Schwangerschaft klar machen.

4. Das Baby in den Arm geben

Solltest du dich dazu entscheiden, Besuch nach der Geburt zu empfangen, solltest du dir bereits vorher Gedanken darüber machen, ob du dein kleines Baby anderen in den Arm geben möchtest. Jeder will mal halten und knuddeln. Zugegebenermaßen ist so ein kleines, weiches Baby wirklich niedlich und es zu halten ist ein Traum Vieler. Bedenke jedoch, dass dein Baby nach der Geburt Schutz und Nähe von dir benötigt und das herumreichend alleine aus diesem Grund kritisch zu überdenken ist. Bonding, als der Aufbau von Bindung zwischen Mutter und Kind, endet nicht im Krankenhaus. Attachment Parenting und Bonding, sind Begriffe, mit denen man unbedingt in Resonanz treten sollte. Zu unbekümmert gehen wir mit der Bindung zu unseren Kindern um, was sich vor allem in der ersten Zeit nach der Geburt im Krankenhaus wiederspiegelt.

5. Ein genauer Zeitplan nach der Geburt

Sicherlich hört es sich sehr spießig an, jedoch macht ein Zeitfenster für Besuche nach der Geburt absolut Sinn. Am besten koordiniert der Partner die Besuche und kommuniziert mit allen Beteiligten und Interessierten. Entweder man entscheidet sich für ein Zeitfenster, was dazu führen kann, dass mehrere Gäste gleichzeitig kommen oder man teilt jedem eine Uhrzeit zu.

6. Den Partner mit einbeziehen

Besprich die Zeit nach der Geburt unbedingt mit deinem Partner und frage auch ihn nach seiner Meinung. Prinzipiell liegt die endgültige Entscheidung, was den Besuch betriff, bei dir, jedoch benötigst du die Hilfe von deinem Mann, der durch sein Handeln und seine Hilfe für Schutz von Mama und Baby sorgen kann.

7. Der Plan im Voraus

Es ist ratsam, dass man sich bereits während der Schwangerschaft Gedanken über mögliche Szenarien macht. Was sagt man, wenn Gäste zum Beispiel zu lange bleiben oder wie soll man formulieren, das man es nicht möchte, dass das Baby in den Arm genommen wird. Mach man sich über mögliche Szenarien im Voraus Gedanken, erleichtert man sich für die anstrengende Phase nach der Geburt viel mentale Kraft. Gute Formulierungen und das Vorausdenken, können viele Konflikte vermeiden.

Solltest du dir diese Liste als werdende Mutter durchgelesen haben, dann verinnerliche die Punkte und denk über jeden einzelnen nach. Wenn du derjenige bist, der ein  schwangeres Familienmittglied oder eine schwangere Bekannte hat,  nimm diese Punkte mit und behalte sie im Hinterkopf. Schwangerschaft und Geburt sind kräfteraubend, emotional und Gefühlsgebunden. Auf die werdenden Eltern wartet weiterhin eine anstrengende Zeit voller Hindernisse. Persönliche Befindlichkeiten sollten unbedingt immer zurückgestellt werden.

Quelle und Weiterführendes

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4235060/

https://medlineplus.gov/ency/patientinstructions/000677.htm

https://www.childwelfare.gov/pubPDFs/bonding.pdf

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