Führt der Konsum von Kaffee zu schlaflosen Babys?

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Eines Vorweg: Der Konsum von Kaffee in der Schwangerschaft wird nicht zu einem schlaflosen Baby führen. Studien beweisen außerdem, dass auch gestillte Babys, deren Mütter koffeinhaltigen Kaffee konsumierten, keinen Einfluss in Bezug zum Schlaf erleiden.

Der Koffeinkonsum bei werdenden oder jungen Müttern scheint die Schlafgewohnheiten von Neugeborenen nachts nicht zu beeinträchtigen, wie eine brasilianische Studie belegt. Die Schlussfolgerung aus dieser Studie basiert auf einer Analyse des Schlafmusters von mehr als 4.200 Säuglingen bis zum Alter von 3 Monaten unter Berücksichtigung der Koffeinkonsumgewohnheiten ihrer Mütter vor und nach der Geburt. Die Forscher betrachteten zwei Getränke: Kaffee und Mate (ein heißes, teeähnliches Getränk).

Das Team, welches die Studie durchführte stammte vom Postgraduiertenprogramm für Epidemiologie der brasilianischen Federal University of Pelotas und berichtet online und in der Mai-Ausgabe der Pädiatrie über die gemachten Beobachtungen. Den Fachexperten war klar, dass Neugeborene häufig nachts aufwachen und dass der Konsum von Koffein seit langem mit Schlafstörungen und Schlaflosigkeit bei erwachsenen Trinkern in Verbindung gebracht wird. Um nun herauszufinden, ob der Koffeinkonsum bei schwangeren Frauen (hier spielt es keine Rolle ob in der 10.SSW oder 22.SSW) und stillenden Müttern den Schlaf des Kindes beeinflusst, hat das Expertenteam mehr als 4.200 Säuglinge, die 2004 in der Stadt Pelotas geboren wurden, mit einem speziellen Schwerpunkt auf 885 Säuglinge beobachtet. Alle Mütter wurden unmittelbar nach der Entbindung und drei Monate später im Krankenhaus befragt, um ihre Koffeinkonsumgewohnheiten zu beurteilen. Starke Kaffeetrinker waren diejenigen, die 300 Milligramm oder mehr Koffein pro Tag entweder über Kaffee oder ein anderes koffeinhaltiges Getränk (Energy Drink oder schwarzen Tee) konsumierten.

Die Untersuchung in Verbindung zum Schlaf mit Koffein

Alle Neugeborenen wurden bei der Geburt untersucht. Nach drei Monaten wurden Nachuntersuchungen durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt gaben die Mütter Einzelheiten zu den Schlafgewohnheiten ihres Kindes in den vorangegangenen 15 Tagen an, einschließlich der gesamten Schlafstunden bei Tag und Nacht und der gewohnten Praktiken. Die Forscher legten hier das nächtliche Erwachen des Kindes fest,  und zwar zählten nur die Male, bei denen die Eltern auch durch das Baby geweckt wurden. Diese Anzahl war maßgeblich für die Versuchsreihe. Ein häufiges Erwachen wurde für die Kinder definiert, die mehr als drei oder mehr Mal pro Nacht aufwachten. Die Mütter bewerteten außerdem auch die Qualität der Schlafgewohnheiten ihres Babys insgesamt.

Alle, bis auf eine der Mütter konsumierten regelmäßig Koffein. Ungefähr jeder Fünfte galt während der Schwangerschaft als starker Koffeintrinker und mehr als 14 Prozent waren starke Koffein Konsumenten, auch mit ihren Neugeborenen die bereits den 3. Lebensmonat erreicht hatten. Bei den Babys waren fast 14 Prozent häufig nachts aktiv. Obwohl es Anzeichen dafür gab, dass das nächtliche Erwachen bei Babys, deren Mütter während der Schwangerschaft und Stillzeit schwere Koffeinkonsumenten waren, häufiger auftrat, war der Zusammenhang statistisch nicht signifikant.

Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass es keine Hinweise dafür gibt, dass der Konsum von Koffein auf einer bestimmten Ebene mit Schlafstörungen bei Säuglingen in Verbindung gebracht werden kann.

Kaffee ein Problem in der Schwangerschaft?

Der Koffeinkonsum bei schwangeren Frauen und jungen Müttern ist seit langem ein Problem für Kinderärzte, aber mit Sicherheit kann der Konsum von Koffein nicht mit  Alkoholkonsum oder Zigarettenkonsum während der Schwangerschaft verglichen werden. Kaffee in der Schwangerschaft zu trinken wird generell nicht als schädlich empfunden. Aber unabhängig vom Kinderarzt, werden Mütter oft dazu ermutigt, die Koffeinaufnahme während der Schwangerschaft zu reduzieren, wobei hier oft auf eine Tasse Kaffee pro Tag verwiesen wird. Dies wird damit begründet, dass Koffein ein Stimulans für das Zentralnervensystem ist, was die Herzfrequenz des Babys in der Gebärmutter ansteigen lassen kann und zu einer gewissen Belastung führt.

In diesem Zusammenhang sollte jedoch noch mal darauf hingewiesen werden, dass Belastungen erst ab einer Menge von 300 mg Koffein zu befürchten sind. Bei dieser Menge könnte es sein, dass das Kaffeetrinken eher ein Problem für die Mutter als für das Kind ist. Die Schlafgewohnheiten des Kindes werden möglicherweise nicht gestört. Sie können jedoch zu einer Schlaflosigkeit bei der Mutter führen,  was sich im Umkehrschluss wieder schlecht auf den Fötus im Bauch auswirkt. Aus diesem Grund sollte Koffein immer mit bedacht genossen werden und bei Wirkungen und Symptomen, die ersichtlich werden sollte dieser unbedingt eingestellt oder reduziert werden. Einen Einfluss auf das Schlafverhalten beim bereits geborenen Kind sind laut der Studien durch Kaffeekonsum jedoch nicht zu erwarten.

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