Kaffee in der Schwangerschaft – Studien belegen es!

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Dieser Artikel soll die Frage behandeln, ob Kaffee in der Schwangerschaft tatsächlich schädlich für Mutter und Kind ist oder, ob es hier auch andere Meinungen oder Studienergebnisse gibt. Als Grundlage, die zur beantwortung dieser Frage dienen soll, wird eine wissenschaftliche Arbeit verwendet, die in Kanada erstellt wurde. Hieraus ergeht, dass es widersprüchliche Daten über die fetale Sicherheit in Verbindung mit einem Koffeinkonsums  von mehr als 300 mg am Tag während der Schwangerschaft gibt. Generell ist zu sagen und hier sind sich die meisten Institute einig, dass ein Koffeinkonsum unter der 300 mg Grenze am Tag nicht verantwortlich für Schwangerschaftsabbrüche, Frühgeburten und Fehlgeburten sind. Die Ableitung hieraus, wird zwar als schwierig eingeschätzt, was schlussfolgend bedeuten würde dass 1 bis 2 Tassen pro Tag während der Schwangerschaft keine Gefahr für die Schwangerschaft und den Fötus bedeuten.

Das Koffein in unserer Bevölkerung

Koffein ist eines der am häufigsten konsumierten Stimulanzien in der Bevölkerung  Es kommt in einer Vielzahl von Nahrungsmitteln und Getränken vor, darunter auch Kaffee, Tee, Schokolade, Kakaoprodukten, Softdrinks und Energydrinks. Darüber hinaus wird es zunehmend als Bestandteil von verschreibungspflichtigen und rezeptfreien Medikamenten bei Erkältungen, Grippe, Kopfschmerzen, Menstruationsbeschwerden, Gewichtsverlust und Stimulation des zentralen Nervensystems eingesetzt. Koffein hat dahingehend eine Wirkung im Körper, als dass es in Interaktion mit Adenosin, cholinerge γ-Aminobuttersäure und Serotoninempfänger tritt. Auf dieser theoretischen Grundlage geht man davon aus, dass während der Schwangerschaft auch der Fötus oder das Stillen beeinflusst werden können. Auch Spätfolgen bei Kindern bis zum 3. Lebensjahr werden vermutet.

Kaffee als häufige Quelle von Koffein

Die Frage, ob man während der Schwangerschaft ohne Schaden Kaffee konsumieren kann, ist absolut berechtigt. Zu aller erst sollte man sich bewusst machen, welche Mengen an Koffein im Kaffee enthalten sind. Diese Werte stammen vom College of Family Physicians of Canada.

Kaffee

– Gebraut 237 mL (1 Tasse, 8 oz) 135 mg Koffein

– Instant 237 mL (1 Tasse, 8 oz) 76-106 mg Koffein

– Entkoffeinierter Instant 237 mL (1 Tasse, 8 oz) 5 mg Koffein

Im Vergleich

Tee

– Durchschnittliche Mischung 237 mL (1 Tasse, 8 oz) 43 mg Koffein

– Grün 237 mL (1 Tasse, 8 oz) 30 mg Koffein

– Sofort 237 mL (1 Tasse, 8 oz) 15 mg Koffein

– Entkoffeiniert 237 mL (1 Tasse, 8 oz) 0 mg Koffein

Erfrischungsgetränke

– Cola 355 mL (1 Dose, 12 oz) 36-46 mg Koffein

– Diät Cola 355 mL (1 Dose, 12 oz) 39-50 mg Koffein

Kakao-Produkte

– Schokomilch 237 mL (1 Tasse, 8 oz) 8 mg Koffein

– Bonbons (Milchschokolade) 28 g (1 oz) 7 mg Koffein

– Heiße Kakaomischung 237 mL (1 Umschlag, 8 oz) 5 mg Koffein

Kaffee in der Schwangerschaft – Was sagen die Studien

Betrachtet man Studien, bei denen ein striktes Verbot an Kaffeekonsum resultiert, kritisch, so kann man erkennen, dass hier die Forschungsarbeiten einige Mängel aufweisen. In solchen Studien werden Spontangeburten, Fehlbildungen und Wachstumseinschränkungen auf den Koffeinkonsum zurückgeführt. Was jedoch nicht in Betracht gezogen wurde ist, dass die getesteten Schwangeren auch Zigaretten und Alkohol konsumierten oder einen  Konsum von Koffein von mehr als 300 mg/pro Tag hatten. Mängel in dem methodischen Herangehen von Studien, müssen in diese Betrachtung mit einfließen.

Im Gegensatz zu kritischen Studien, gibt es auch Forschungsergebnisse, die einen Konsum von 300mg Koffein pro Tag als unkritisch betrachten. Eine europäische Studie sammelte retrospektiv Informationen über die Zeit bis zur Empfängnis bei 3187 Frauen im Alter von 25 bis 44 Jahren. Ein signifikantes Risiko der Fruchtbarkeit wurde in der ersten Schwangerschaft bei Frauen gesehen, die 500 mg/d oder mehr Koffein konsumierten. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass ein hoher Koffeingehalt die Empfängnis verzögert.

Eine weitere Studie aus dem Jahre 2010 ergab, dass es bei einem Koffeinkonsum bei einer durchschnittlichen Menge von  455 mg am Tag keinen Zusammenhang zwischen dem Koffeinkonsum Erfolgsrate der Schwangerschaft nach der In-vitro-Fertilisation gab.

Andere Studien berichteten über keine nachteiligen Auswirkungen auf den Fötus bei einer geringen Menge von weniger als 300 mg Koffein pro Tag während der Schwangerschaft. Eine Studie in Brasilien, die 885 Kinder untersuchte, zeigte kein erhöhtes Risiko bei der Einnahme von durchschnittlich 144 mg Koffein pro Tag. Fast 20% der Mütter konsumierten weit über 300 mg/d, wobei die Häufigkeit des nächtlichen Erwachens des Fötus im Vergleich zu denjenigen, die weniger als 300 mg/d konsumierten, nicht signifikant war.

Das Fazit zu Kaffee in der Schwangerschaft

Aus dieser Zusammenfassung ergibt sich, wie zu Beginn vermutet, dass ein geringer Konsum von Kaffee in der Schwangerschaft (unter 300 mg pro Tag) keine negativen Auswirkungen auf die Schwangerschaft und die Entwicklung des Fötus hat. Jeder sollte sich jedoch dabei wohlfühlen und sollte nur der geringste Zweifel bestehen,  kann man ja mal versuchen auf Kaffee während der Schwangerschaft zu verzichten. Das ist garantiert nicht einfach, doch einen Versuch wert. Von einem Konsum an Kaffee in der Schwangerschaft, der den Koffeingehalt von 300 mg pro Tag übersteigt, ist laut dieser Ergebnisse, abzuraten.

Quellen und Weiterführendes

https://www.canada.ca/en/health-canada/services/food-nutrition/food-safety/food-additives/caffeine-foods.html

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3625078/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18764862

https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_koffein_und_koffeinhaltigen_lebensmitteln__einschliesslich_energy_drinks-194760.html

https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2016/08/2016-08-09_koffein.html

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