Deine Haut in der Schwangerschaft – Dein Bindegewebe und Schwangerschaftsstreifen
Um es vorwegzunehmen. Es gibt kaum eine kurzfristige Möglichkeit Schwangerschaftsstreifen zu vermeiden. Im Internet wird viel geschrieben über die Behandlung der Haut in Bezug auf Schwangerschaftsstreifen. Zupfmassage, Öle, Cremes und viele weitere Dinge, sollen im Kampf gegen Schwangerschaftsstreifen helfen. Jedoch sieht die Realität anderes aus. Unser Körper ist ein ganzheitlicher Organismus, der seine innere Kraft und seine Regulation aus einer allumfassenden gesunden und ausgewogenen Lebensart schöpft. Hier stehen die Ernährung und das mentale Bewusstsein im Mittelpunkt.
Da dein Bindegewebe zuständig für Elastizität deiner Haut ist, sollte verstanden werden, wie das Bindegewebe funktioniert und wie es gestärkt werden kann. Die Struktur deines Bindegewebes hängt von dem ab, was du isst und wie du lebst. Das heißt im Umkehrschluss, dass du mit Cremes und Ölen Schwangerschaftsstreifen nicht verhindern kannst. Um einen tieferen Einblick zu erlangen, solltest du mehr über dein Bindegewebe wissen, denn nur so kannst du in deiner Schwangerschaft gegen die so gefürchteten Schwangerschaftsstreifenvorgehen. Der Ansatz ist ganzheitlich und umfasst deine Ernährung und deinen Lebensstil. Ist dies verinnerlicht, werden sich viele sogenannte „Probleme“ von selbst lösen.
Was ist das Bindegewebe?
Unser Bindegewebe ist ein oftmals unterschätzter Organismus. Er ist für die Nährstoffversorgung und die Entsorgung von Schadstoffen verantwortlich und somit eines der wichtigsten Organe unseres Körpers. Unser Bindegewebe ist nicht nur eines der wichtigsten Organe unseres Körpers, sondern auch das größte zusammenhängende Bindeglied. Es ist sehr komplex in seiner Struktur und wird netzartig von Flüssigkeit zusammengehalten. Diese Flüssigkeit wird auch Zwischenflüssigkeit genannt. Sie ist salzig und ähnelt der Zusammensetzung von Meerwasser.
Unser Bindegewebe entsteht durch die Zellteilung, jene Zellteilung, die mit der Verschmelzung von Spermium und Eizelle begann und sich bis zum fertigen Baby fortsetzt. Zellen teilen sich und verbinden sich zu einem großen Ganzen; das Bindegewebe. Wenn du dir vorstellst, dass dein Bindegewebe mehr als 60% deiner Körpermaße ausmacht, kannst du die Wichtigkeit nur erahnen.
Jedes Organ, jeder Muskel und jede Faser deines Körpers wird vom Bindegewebe umfasst. Hier wird schnell klar, dass jede Erkrankung, die mit Haut, Muskel, Organ, Sehne oder Faser zu tun hat, auch eine Erkrankung des Bindegewebes sein muss. Noch erstaunlicher ist, wie wenig Beachtung wir dem Bindegewebe schenken. Ist das Bindegewebe stark und gesund, wird es deine Organen, deine Muskeln, aber auch deine Haut, optimal versorgen können. Die wichtige Frage lautet somit: „Wie hängt das Bindegewebe mit deiner Haut zusammen?“
Die Nährstoffversorgung deiner Haut
Dein Bindegewebe ist dafür verantwortlich, deine Organe mit Nährstoffen zu versorgen. Es ist quasi die Brücke zwischen der letzten Blutader und dem Organ. Nährstoffe gelangen durch unsere Ernährung in unseren Organismus. Über den Magen in den Darm gelangen sie in unsere Blutlaufbahn. Um nun zum Organ, also zu deiner Haut zu gelangen, dient das Bindegewebe als letztes Bindeglied. Vielmehr überträgt die oben genannte Zwischenflüssigkeit die Nährstoffe von der Blutader zum Organgewebe der Haut. Im Gegenzug kommt es gleichermaßen zur Zellausscheidung von Schadstoffen, welche dann, über die Wasserkanäle im Körper, abgesondert werden. Hierzu sind die Lymphsysteme verantwortlich, worauf jetzt aber nicht weiter eingegangen werden soll. Ein weiterer entscheidender Faktor für die Aufnahme von Nährstoffen ist die Zusammensetzung der Zwischenflüssigkeit im Bindegewebe. Wie du sicherlich weißt, kann Wasser keinen Strom leiten, sondern nur die Mineralstoffe, die sich im Wasser befinden. Um die elektrischen Impulse optimal weiterleiten zu können, muss die Zwischenflüssigkeit im Bindegewebe die richtige Zusammensetzung an Mineralien aufweisen. Der Begriff Elektrolyte ist dir in diesem Zusammenhang sicherlich geläufig. Fehlende Elektrolyte machen die Weiterleitung von Impulsen deiner Nervenzellen nicht möglich.
Weitere sehr wichtige Aufgaben des Bindegewebes sind die Regulierung der Körpertemperatur und die Balance zwischen Säuren und Basen. Eine Übersäuerung durch unsere Ernährung ist also für die Entstehung von Schwangerschaftsstreifen mitverantwortlich.
Hast du verstanden, wie wichtig unser Bindegewebe für unseren Organismus ist und welche Bedeutung es in Bezug auf die Nährstoffversorgung hat, solltest du in Betracht ziehen dein Bindegewebe zu stärken und zu fördern, um den Schwangerschaftsstreifen den Kampf anzusagen.
Was tun gegen Schwangerschaftsstreifen?
Da das Bindegewebe für die Nährstoffversorgung deiner Haut zuständig ist, solltest du in erster Line dafür sorgen, dein Bindegewebe zu stärken. Angesprochen wurden bereits die Mineralien, die in der Zwischenflüssigkeit enthalten sein müssen. Du solltest hier zwischen anorganischen und organischen Mineralien unterscheiden, da nur die organischen Mineralien deinem Bindegewebe dienlich sind. Organische Mineralien sind diese, dessen Entstehung pflanzlicher Natur sind. Pflanzen ziehen die Mineralien durch ihre Wurzel aus dem Erdreich, versiegeln sie und machen sie für unseren menschlichen Organismus brauchbar. Anorganische Mineralstoffe hingegen stammen aus dem Gestein (Mine) welche für unser Bindegewebe nutzlos sind.
Die wichtigsten organischen Mineralstoffe, die dein Bindegewebe stärken, sind Calcium, Kalium, Natrium und Magnesium. Diese Stoffe sollten aus einer pflanzlichen Quelle regelmäßig aufgenommen werden, um das Bindegewebe zu stärken. Hierzu zählen:
Radieschen, Artischocke, Rettich, Avocado, Brokkoli, Champignons, Erdbeere, Grapefruit, Grünkohl, Himbeere, Kokosnuss, Linse, Maca, Möhre, Nektarine, Orange, Papaya, Pastinake, Pfirsich, Sesam, Stachelbeere, Süßkartoffel, Wassermelone, Wirsing .
Weiterhin solltest du in Bezug auf deine Haut Nüsse, Sesamöl und Zwiebeln mit auf den Speiseplan schreiben, denn diese enthalten das Coenzym Q10, was die Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe für deinen Organismus erst wirksam macht.
Weitere Tipps gegen Schwangerschaftsstreifen
Flüssigkeit in der Schwangerschaft
Du solltest außerdem ausreichend stilles Wasser trinken. Im besten Fall zwei bis drei Liter am Tag, denn der Stoffwechsel und die chemischen Reaktionen in unserem Körper sind maßgeblich von unserer Flüssigkeitsaufnahme abhängig. Flüssigkeit ist der wichtigste Faktor bei der Ausleitung von Schadstoffen. Deshalb ist eine gesunde und elastische Haut abhängig von genügend Flüssigkeit.
Kurkuma Schwangerschaft
Das indische Gewürz ist dafür bekannt, für gesunde und elastische Haut zu sorgen. Hierfür sind die Antioxidantien verantwortlich, die in diesem Gewürz enthalten sind. Durch das Vitamin E wird deine Haut gereinigt und die Flora geschützt. In der Schwangerschaft sollten jedoch nur geringe Mengen Kurkuma verwendet werden. Im besten Fall zum Verfeinern von Speisen.
Salatgurken Schwangerschaft
Ein wichtiges Spurenelement zur Bildung von gesundem Bindegewebe ist das Silizium. Silizium ist ausreichend in der Salatgurke enthalten. Fügst du deinem Organismus genügend organisches Silizium zu, wird deine Haut elastischer. Du solltest deinen Gurkensalat mit Gerstengrasverfeinern, denn Gerstengras ist das wohl gesündeste, was du deinem Körper zufügen kannst und schmeckt in Verbindung mit Salatgurken am besten.
Wie du erkennen kannst, ist die Elastizität deiner Haut stark abhängig vom Bindegewebe. Dein Bindegewebe ist durch deine Ernährung zu stärken. Stress, Zigaretten, Alkohol, aber auch Fast Food oder Fertiggerichte sorgen für eine Übersäuerung und den Abbau von Antioxidantien. Mit der Umstellung deiner Ernährung und deiner Lebenseinstellung kannst du Schwangerschaftsstreifen entgegenstehen, da deine Haut mit genügend Nährstoffen versorgt wird. Bitte sei dir jedoch bewusst, dass eine Umstellung nicht von heute auf morgen umzusetzen ist und auch dein Alter und dein Bauchumfang eine große Rolle bei Schwangerschaftsstreifen spielt.
In jüngeren Jahren ist dein Organismus noch einfacher zu stärken als mit Ende 20. Die Illusion, Schwangerschaftsstreifen mit Hilfe von Cremes oder Ölen verhindern zu können, soll an dieser Stelle, durch einen Denkanstoß in eine alternative Richtung, beendet werden. Das Thema Schwangerschaftsstreifen ist ein ganzheitliches und muss deshalb auch dementsprechend behandelt werden.
Quellen und Verweise
- Viedeo Reihe Quark vom WDR – Auf der Spur der Faszien / Die neue Dimension im Körper von Johanna Bayer
- Laborjournal Online – Was uns aufrecht hält
- Office of Dietry Suplements – Dietary Supplement Fact Sheet: Vitamin E
- Dr. Angelika Bierhaus und Prof. Dr. Peter Nawroth, Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik, Abteilung Innere Medizin I, – Heidelberg Universität – Schlüssel zum Verständnis chronischer Erkrankungen