Das erste Mal Stillen – Ein guter Start für das Stillen deines Babys

 In Stillen

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Das Stillen ist der wichtigste, von der Natur gegebene Vorgang, um sein Kind zu ernähren. Das Stillen sollte kein geschlossenes Buch sein und deshalb ist es ratsam, dass die werdende Mutter, im besten Fall mit ihrem Partner, sich bereits vor der Geburt mit dem Thema Stillen auseinandersetzt. Die Muttermilch ist die gesündeste Ernährung für Säuglinge und wirkt wie eine natürliche Impfung. Das ist sicherlich überall bekannt, doch einige Fragen sind bei vielen Frauen noch offen, die zumeist erst durch eigene Erfahrung beantwortet werden können. Theorie und Praxis liegen weit auseinander. Sich also vorab mit dem Thema Stillen zu beschäftigen, kann somit die ersten Ängste und Bedenken nehmen.

Wieso ist das Stillen wichtig für Mutter und Baby

Die Muttermilch ist die optimalste Ernährung für dein Baby. Das ist unumstritten. Die Inhaltstoffe in der Muttermilch enthalten die exakte Zusammensetzung von Vitaminen und Immunstoffen und fördern das Wachstum und die Entwicklung deines Babys in den ersten Monaten. Hinzu kommt, dass sich die Zusammensetzung der Muttermilch ständig der Entwicklung deines Babys anpasst, ohne dass du es merken wirst. Neben den zahlreichen natürlichen Inhaltstoffen der Muttermilch gehören die oben bereits erwehnten Immunstoffe. Diese bewirken einen sehr guten Schutz gegen Infektionen und stärken das Immunsystem deines Babys. Atemwegserkrankungen und Infektionen von Darm, Mittelohr (Mittelohrentzündung) oder Harnwegen kommen, durch die in der Muttermilch enthaltenen Antikörper, bei gestillten Babys selten vor. Aus diesem Grund ist es absolut empfehlenswert, sein kleines Baby bis über das erste Lebensjahr hinaus zu stillen. Ab dem ab dem sechsten bis achten Lebensmonat (das entscheidet dein Kind selbst) kannst du mit Beikost beginnen, wobei das Stillen weiterhin als optimaler Begleiter zur Seite steht.

Sicherlich hat das Stillen auch gewisse Vorzüge. Ist der Start ersteinmal gelungen und stellt sich die Routine beim Stillen ein, ist es ein Einfaches sein Kind zu ernähren. Die Vorteile, wie „keine aufwendige Essenszubereitung“ sowie der Kostenfaktor sollen nicht weiter der Rede wert sein. Ein viel entscheidenderer Punkt beim Stillen ist die Bindung zwischen der Mutter und ihrem Baby. Das Stillen an der Brust der Mutter dient nicht nur dem Nahrungstransfer, sondern vor allem der Nähe von Mutter zum Baby. Die Brust dient als sicherer Hafen in dieser neuen und lauten Welt und gerade die Mutter sollte diesen natürlichen Drang, ihrem Baby nicht verwehren.

Hinzu kommt die Ausschüttung des Glückhormons Oxytocin, welches beim Stillen bei der Mutter ausgeschüttet wird. Mann nennt dieses Hormon auch „das Glückshormon“, da es für Wohlsein, Entspannung und Glücksgefühle zuständig ist. Das Stillen ist somit nicht nur ein sicherer Hafen für das kleine Baby in Mama´s Arm, sondern auch ein ein Brunnen der Beruhigung für dich als Mutter.

Die Natur hat hervorragende Arbeit geleistet und sich mit dem Stillen und der gesunden Muttermilch etwas Gutes einfallen lassen. Nicht nur die optimale Zusammensetzung der Milch und die Nähe zwischen Mutter und Baby, auch die Rückbildung der Gebärmutter und der Beckenbodenmuskeln wird durch das Stillen gefördert. Das Stillen bringt den Körper der Frau wieder weitestgehend zurück in dessen Ausgangslage.

Die Vorbereitung auf das Stillen

Die Vorbereitung auf das Stillen sollte in erster Linie im Kopf beginnen. Es ist unmöglich herauszufinden, wie Stillen ist und sich anfühlt, wenn man es noch nie selbst gemacht hat. Die werdende Mutter sollte das Stillen nicht als Anstrengung sehen, sondern das Stillen genießen. Es gibt keine negativen Aspekte! Wenn schon bei solch einem wichtigen Thema wie dem Stillen die Bedürfnisse seines Babys aus egoistischen Gründen verweigert werden, wie kann man dann seinem Baby auch in Zukunft Respekt gegenüber bringen? Wie die Psyche davon beeinflusst wird, ist ungewiss, jedoch sind es einige Gedanken wert, die sich die werdende Mutter darüber machen sollte. Die Vorbereitung findet also grundsächlich erst einmal im Kopf statt und ist elementar. Über Praxis und Vorgehensweise kann sich bereits schon in der Schwangerschaft schlaugemacht werden.

Das erste Mal Stillen unmittelbar nach der Geburt

Bereits während der Schwangerschaft bilden sich nach und nach die Milchgänge in der Brust der werdenden Mutter. Die Brust bildet sich also schon in der Schwangerschaft zum Stillen aus, sodass du bereits am Tag der Geburt deines Babys sofort mit dem Stillen beginnen kannst. Hormone, die von der Plazenta produziert werden, verhindern das Auslaufen deiner Brust in der Schwangerschaft vor der Geburt. Ein paar Tropfen können jedoch schon einmal heraustreten, das ist völlig normal. Kommt dein Baby zur Welt, ist es optimal, es unmittelbar an die Brust zu lassen. Nicht nur die Bindung ( Bonding ) zu deinem Kind findet hier erste Berührung, auch wird der erste Spendereflex ausgelöst. Der erste Spendereflex wird durch das Saugen an der Brust ausgelöst, was die Vormilch, auch Colostrum genannt, aus der Brust treibt. Diese Vormilch ist sehr nahrhaft und mit vielen wichtigen Inhaltsstoffen behaftet. Die Vormilch ist gelblich und viel dickflüssiger als die normale Muttermilch.

Das Ansetzen an die Brust zum Stillen in den ersten Lebensminuten deines Babys ist von großer Bedeutung da:

  • dein kleines Neugeborenes die Vormilch ( Colostrum ) bekommt
  • der Saugreflex befriedigt wird, was deinem Baby einen sicheren Hafen in der neuen und fremden Umgebung bietet
  • die erste Bindung (Bonding) zwischen Mutter und Baby zustande kommen kann
  • der erste Spendereflex bei der Mutter ausgelöst wird und so der Start zum Stillen geebnet ist

Es ist wichtig, sich nach der Geburt keinen Stress zu machen und seinem kleinen Baby, Ruhe und Aufmerksamkeit zu schenken. Der Augenkontakt, aber auch der Hautkontakt vermittelt dem Baby Geborgenheit und Nähe. Fühlst du dich gut und in der Lage dein Baby zu stillen, solltest du es innerhalb der ersten halben Stunden noch vor dem Waschen und Wiegen zum Stillen ansetzen. Das Stillen sollte hier höchstens 15 Minuten dauern, da die Brustwarzen sich erst langsam an das Stillen gewöhnen müssen. Keine Sorge, denn das Stillen klappt in den wenigsten Fällen auf Anhieb. Deine Hebamme oder die Schwestern auf der Station im Krankenhaus helfen dir das Stillen richtig zu beginnen und beantworten dir viele Fragen. Sie nehmen dir die Angst etwas flasch zu machen. Entzündungen an der Brust sind nicht auszuschließen, sie sind jedoch kein Grund sofort das Stillen für immer aufzugeben.

Abschließend sei gesagt, dass das Stillen eine Übungssache ist und jede Mutter, die für sich und ihr Baby beste Methodik herausfinden muss. Stillen ist ein Gefühl, welches, wenn es einmal regelmäßig praktiziert wird, riesig viel Spaß machen kann.

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