Grundlagenwissen Stillen – Was passiert beim Stillen in deinem Körper

 In Stillen

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Bereits in der Schwangerschaft bilden sich die Brüste der Frau zum Stillen aus. Das Fettgewebe wird zum Teil durch Drüsengewebe ersetz und Milchbläschen, die auch Aveolen genannt werden entwickeln sich. Diese Entwicklung wird durch das Hormon der Milchbildung in Gang gebracht. Das Prolaktin. Wie oben bereits erwähnt, beginnt dieser Vorgang bereits in der Schwangerschaft. Bei einigen Frauen früher, bei anderen später. Das ist wie bei so vielen Dingen in der Schwangerschaft individuell.

Es kann also schon in der Schwangerschaft zu ersten Tropfen Muttermilch aus der Brust der werdenden Mutter kommen. Die Muttermilch, die in den Milchbläschen gebildet wird, fließt durch die Milchgänge zur Brustwarze, wo sie dann die Brust verlässt. Die Milchbildung wird Laktation genannt. Die ersten Öffnungen an deinen Brustwarzen, bei denen die Muttermilch herauskommen wird, kann man bereits am Ende der Schwangerschaft erkennen.

Das wird dich vielleicht am Anfang erschrecken, da dieser Anblick erst einmal gewöhnungsbedürftig ist. Die Veränderungen an deiner Brust sind ein klares Anzeichen deiner Schwangerschaft, die mit einem Spannen und Jucken einhergehen können. Auch ist es möglich, dass die Farbe deiner Warzen und die des Vorhofes dunkler wird. Manchmal kann man schon in der frühen Schwangerschaft kleine Hügelchen rund um die Warze erkennen. Dies ist der geheime Code, den dein Baby später gleich nach der Geburt erfühlen kann, und deshalb sofort weiß, dass es hier zu Mamas Milch geht.

Nach der Geburt deines Babys steigt die Menge an Prolaktin, was das Zeichen für die Muttermilchproduktion ist. Du bist also unmittelbar nach der Geburt fähig dein Kind zu stillen. Beginnt nun dein Baby damit das erste Mal an deiner Brust zu saugen, löst es dadurch den Milcheinschuss aus. Der erste Milcheinschuss, der 2 bis 3 Tage nach der Geburt stattfinden kann, ist der Startschuss zum täglichen Stillen. Nach einem Kaiserschnitt kann es jedoch auch bis zu 5 Tage dauern, bis der Milcheinschuss kommt. Hier solltest du dir keine Gedanken machen, dass du dein Baby nicht ausreichend ernähren kannst, denn schon wenige Tropfen deines wertvollen Colostums genügen, um dein Baby satt zu machen.

Deine Brüste sind nun in der Lage ein neues Lebewesen mit Nahrung zu versorgen. Bei jedem weiteren Anlegen deines Babys an deine Brust, wird ein Spendereflex ausgelöst. Der Spendereflex wird durch das Hormon Oxytocin ausgelöst, was quasi dem Gehirn das Signal zum Stillen gibt. Wenn dein Baby beispielsweise anfängt zu schreien, kann es auch zum Austoß von Oxytocin kommen, was einen Spendereflex zur Folge hat. Deine Brust füllt sich und dein Baby kann versorgt werden.

Die beiden Hormone Prolaktin und Oxytocin sind also maßgeblich für das Stillen verantwortlich. Die erste Milch, die dein Baby zum Trinken bekommt, ist die Vormilch, die auch Colostrum genannt wird. Colostrum ist ungemein wichtig für dein neugeborenes Baby. Mehr über Colostrum erfährst du hier.

Noch eine weitere Tatsache ist sehr interessant. Rein theoretisch ist jeder in der Lage zu stillen, da auch „nicht Schwangere“ und sogar Männer die gleiche Brustfunktion besitzen. Durch den Prozess der Relaktation können deshalb auch Adoptierte Kinder gestillt werden, was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Schwangerschaft und die Geburt nicht zwangsläufig mit dem Stillen verbunden sein müssen.

Alles zum Thema Stillen erfährst du in unserer Rubrik Stillen oder frag doch einfach unsere Stillberaterin.

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