Langzeitstillen – Die Entscheidung für eine längere Bindung

 In Stillen

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AnzeigeWenn du dich für das Langzeitstillen deines Babys entscheidest, so wirst du sicherlich mit solchen Fragen konfrontiert:

  • „Wie alt ist sie denn?“ Sie ist 16 Monate…
  • „Du stillst immer noch?“ Ja, natürlich, wir stillen noch…
  • „Oh, ist denn noch genügend Milch da?“ Warum nicht, die Nachfrage reguliert das Angebot…
  • „Ist das nicht anstrengend nach so langer Zeit?“ NEIN!
  • „Braucht sie das denn noch?“ JA!.
  • „Da bringen sie aber ein großes Opfer!“ Es ist kein Opfer, es ist ein Bedürfnis meiner Tochter das ich erfülle…
  • „Wie lange wollen sie denn NOCH stillen?“ Bis meine Tochter es nicht mehr möchte…

Dieses sind nur ein paar Beispiele an Fragen, mit der eine Mutter fast täglich konfrontiert wird wenn sie ein Kleinkind stillt. Oder es passiert gar nichts und Leute gucken beschämend, angewidert, geschockt oder falsch lächelnd. Warum ist das so? In den Augen der Allgemeinheit, scheint es unnormal zu sein ein Kleinkind zu stillen. Weil es laufen kann? Weil es direkter zeigen kann, wann es gestillt werden möchte? Weil es zu alt dafür ist?

Wie natürlich ist es eigentlich sein Kind zu stillen?

Sollte nicht jeder Wert auf richtige Ernährung, gesunde Entwicklung und Geborgenheit legen?

91% aller jungen Mamas nehmen sich vor zu stillen, weil es das Beste für ihr Kind ist.
86% stillen noch am 5ten Tag nach der Geburt.
Nach dem 4ten Monat stillen nur noch 45%.
Nach 6 Monaten sind es nur noch 13% aller Mütter die ausschließlich stillen.

Eine, in meinen Augen, erschreckende Statistik. Dabei wird von der WHO und UNICEF empfohlen 6 Monate voll zu Stillen und dann langsam die Beikost einzuführen und mindestens bis zum 2ten Lebensjahr weiter zu Stillen. Über die 2 Jahre hinaus sollen Mutter und Kind solange weiter stillen, wie sie beide es möchten und für sich persönlich am Besten halten.

Nun stellt sich mir die Frage, was genau hier schief läuft? Jeder will nur das Beste für sein Kind und nimmt sich vor zu stillen: Wird das irgendwann vergessen, weil die eigenen Bedürfnisse zu stark werden, der Drang nach „Freiheit“ ruft? Wird es zu anstrengend? Oder warum hört der größte Teil nach so kurzer Zeit auf? (Nur 2% aller Mütter können nicht/nicht mehr Stillen!) Natürlich ist Stillen auch mal anstrengend, u. a. in Wachstumsphasen, aber auch das geht vorbei. Niemand hat behauptet es sei leicht Mutter oder Vater zu werden/sein.

Die Ansichtsache der einzelnen Mütter zum Thema Stillen

Eine Möglichkeit: „Oh nein, ich will meine Freiheit und Unabhängigkeit für mich und mein Kind, und möchte nicht das es mich ständig braucht!“ (Unabhängigkeit und Freiheit sind Privilegien die im Familienleben nur begrenzt vorhanden sind, das sollte man sich vorher bewusst machen!)
Alternativer Vorschlag: „Ich gebe mich den Bedürfnissen meines Kindes hin und gebe ihm/ihr dadurch das, was er/sie im Moment braucht/möchte und genieße meine Freiheit mit meinem Kind gemeinsam!“

Stillen fördert die Bindung von Mutter und Baby

„Nur wer das Urvertrauen und die nötige Sicherheit von Anfang an spürt, wann er sie benötigt, kann zum richtigen Zeitpunkt als starke Persönlichkeit alleine in die Welt gehen!“

Es ist also keineswegs ein Opfer, was eine junge Mama bringen muss, sondern eine Investition für ein ganzes Leben. Abgesehen von dem stärkeren Immunsystem, das ein Kind dadurch bekommt, weniger an Krankheiten erkrankt und u. a. ein geringeres Risiko später an Übergewicht zu leiden. Um nur ein paar Vorteile zu nennen die das Stillen mit sich bringt. Die Bindung die zwischen Mutter und Kind durch das Stillen entsteht muss nicht extra erwähnt werden.

Ganze 600 Stunden mehr Körperkontakt bekommt ein gestilltes Kind im Durchschnitt mehr im ersten Lebensjahr gegenüber einem Flaschenkind. Ein Aspekt den man sich vor Augen halten sollte!

Niemanden soll dazu gedrängt werden zu stillen, oder zu einer „Langzeitstillerin“ zu mutieren. Jeder muss selber entscheiden, was das „Richtige“ ist, wobei es jedoch traurig ist, dass man als „Übermutti“ oder „Glucke“ betitelt wird, nur weil man das macht, was das gesündeste und „natürlichste“ ist, und zudem so auch noch von der WHO empfohlen wird.

Wären Kinder an der Macht, sähe die „Norm“ mit Sicherheit anders aus, denn dass das biologische Abstillalter des Menschen liegt zwischen 2,5 und 7 Jahren. Das verraten uns die herausfallenden Milchzähne.

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